Ziel
| | Mit der Kugelbox lassen sich die zwei Varianten Chikugo und Klau Genau
spielen. Bei beiden müssen gleichzeitig zwei Kugeln mit einer Hand in
eine Holzbox geworfen werden. Je weiter die Kugeln auseinander liegen,
desto mehr Punkte gibt es dafür. Um Chikugo zu gewinnen, müssen möglichst wenig Chips gesammelt werden. Bei Klau Genau ist es dagegen wichtig, Spielchips mit möglichst hohen Werten einzusacken. |
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Ablauf
| | Für
jede Spielvariante werden zunächst die zwölf Punktechips verdeckt
ausgelegt. Diese Chips können folgende Symbole bzw. Zahlen aufweisen:
2, 3, 4, 4 mit Pfeil, 5, 6 mit Pfeil, 8, 12, Linie oder Quadrat.
Die hölzerne Kugelbox
weist am Boden fünf auf fünf Löcher auf, in denen die rote und die
schwarze Kugel liegen bleiben können. Zum Spielen muss immer der Deckel
der Kugelbox abgenommen werden. An drei Seiten ist die Holzbox
geschlossen, an einer allerdings halb offen, so dass über diese Seite
die beiden Kugeln jeweils gleichzeitig mit einer Hand in die Box
geworfen werden können.
Landen bei Chikugo
beide vom aktuellen Spieler geschmissenen Kugeln in Löchern, wird
geometrisch gewertet. Das heißt, dass für Kugeln, die in einer Reihe
liegen, die Punktzahl gleich dem Lochabstand (inklusive der von den
Kugeln besetzten Löcher) ist. Bei allen anderen Konstellationen ist die
Punktzahl gleich der Lochanzahl des von den Kugeln eingegrenzten
Rechtecks.
Im Spielverlauf einer Runde muss ein Spieler immer um
1 Punkt höher werfen als der bisher tiefste Wert, sonst ist derjenige
selbst „tief“. Wer am Ende einer Spielrunde den niedrigsten Wurf
erzielt hat, muss sich einen der verdeckt ausliegenden Chips nehmen und
diesen umdrehen. Die nun sichtbaren Zahlen bzw. Symbole sind
entscheidend für das spätere Ablegen dieser Spielchips. Falls ein
Spieler die Höchstpunktzahl 25 wirft, hat er „Chikugo“
und scheidet damit vorzeitig als Sieger aus. Sobald alle verdeckten
Spielsteine verteilt sind, geht es nun ums Loswerden dieser Chips.
Sollte ein Spieler bis dahin keinen einzigen Punktechip vor sich liegen
haben, scheidet dieser nun ebenfalls als Gewinner aus. Alle anderen
gehen nun folgendermaßen vor: Reihum wirft jeder wieder beide Kugeln
mit einer Hand in die Box. Danach wird der Wert des Wurfs mit den
eigenen Chips verglichen. Ein Punktechip mit den Zahlenwerten 2, 3, 4,
5, 8 oder 12 darf abgelegt werden, wenn die Punktzahl des Wurfs jeweils
größer oder gleich der Zahlen auf den Chips ist. Bei den Symbolen 4 und 6 mit Pfeil muss der Zahlenwert des aktuellen Wurfs dagegen kleiner oder gleich
der Zahl auf dem Chip sein. Bilden die geworfenen Kugeln eine Linie
oder ein Quadrat, darf demzufolge ein entsprechender Spielstein mit
einer Linie oder eben einem Quadrat abgelegt werden. Sobald ein Spieler
keine Chips mehr vor sich liegen hat, scheidet auch dieser als Sieger
aus. Chikugo ist zu Ende, wenn auf diese Weise der Verlierer (hat als einziger noch Chips) ermittelt ist.
In der Spielvariante Klau Genau
führt der aktive Spieler immer mehrere Schritte nacheinander aus.
Zunächst wirft er beide Kugeln mit einer Hand in die Holzbox und der
Wert des Wurfs wird wieder nach oben beschriebener Zählweise ermittelt.
Danach deckt er einen beliebigen verdeckt liegenden Punktechip auf und
vergleicht diesen mit seinem Wurfergebnis. Zeigt der aufgedeckte Chip
eine 2, 3, 4, 5, 8 oder 12, darf der Spieler diesen an sich nehmen,
wenn der Wert seines Wurfs jeweils größer oder gleich dem Zahlenwert auf dem Stein ist. Wird eine 4 oder 6 mit Pfeil aufgedeckt, muss der aktuelle Wurfwert kleiner oder gleich
der entsprechenden Zahl sein, damit der Stein genommen werden kann. Um
einen aufgedeckten Punktechip mit einer Linie oder einem Quadrat zu
erhalten, müssen die beiden Kugeln entweder eine waagrechte oder
senkrechte Linie oder ein beliebig großes Quadrat bilden. Darf der
aktive Spieler den gerade aufgedeckten Stein nicht nehmen, ist es ihm
stattdessen erlaubt, bei den Gegenspielern einen Punktechip zu klauen,
falls einer von diesen seinem Wurfergebnis entspricht. Die Partie geht
nun reihum solange weiter, bis alle verdeckten Punktechips verteilt
sind. Sollte ein Spieler in seinem Zug keinen Chip nehmen und auch
nicht klauen können, ist sofort der nächste an der Reihe. Am Ende
gewinnt, wer die meisten Punkte mit seinen Steinen erzielt hat. Ein
Chip mit einer Zahl (egal ob mit oder ohne Pfeil) bringt dabei jeweils
den aufgedruckten Wert. Ein Punktechip mit Linie bringt einen, einer
mit Quadrat sogar neun Punkte. |
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Meinung
| | Die
kleine Holzbox sowie die beiden Kugeln sind recht handlich und
materialtechnisch einwandfrei. Beim Rezensionsexemplar gibt es
allerdings ein Problem mit einem der Punktechips, da dieser im
Vergleich zu den restlichen Chips einen etwas anderen Schwarzton
aufweist. Dies hat zur Folge, dass nach einer Partie jeder Spieler
genau weiß, welches Symbol bzw. welche Zahl auf diesem Stein abgebildet
ist. Dieses Wissen kann natürlich in einer Partie ungewollte Vorteile
für einen Spieler bringen, so dass in solch einem Fall Ersatz vom
Verlag angefordert werden muss. Sicherlich wird dies nicht bei jedem
Exemplar der Kugelbox der Fall sein, falls jemand aber solch einen mangelhaften Stein dabei hat, ist das etwas nervig.
Zwei Kugeln in eine Holzbox zu werfen, hört sich vielleicht erstmal nicht allzu prickelnd an, macht aber in Form der Kugelbox durchaus
Spaß und ist vor allem eine gelungene Abwechslung zu kleineren
Würfelspielen jeglicher Art. Beim Werfen der Kugeln in die Box kann es
vor allem in den ersten Partien aufgrund einer fehlenden Technik noch
passieren, dass die Kugeln gegen das Holz oder sonst wohin gedonnert
werden, nur nicht in die Box selbst. Nach einer kurzen Lernphase haben
aber alle den Dreh raus und die Wurfergebnisse werden von Spiel zu
Spiel besser. Auch wenn natürlich zu einer möglichst guten Platzierung
der beiden Kugeln das Glück ein bisschen mitspielen muss, so gibt es
doch den ein oder anderen Kniff, mit dem das Wurfergebnis zu eigenen
Gunsten beeinflusst werden kann. Gerade im Ausprobieren von
verschiedenen Wurftechniken im Bezug auf Geschwindigkeit und
Einwurfwinkel und dem damit verbundenen Erzielen von bestimmten
gewünschten Ergebnissen besteht der Reiz bei der Kugelbox, da jeder immer besser werden möchte.
Chikugo
gliedert sich im Endeffekt in zwei Spielphasen. Zuerst müssen möglichst
wenig Steine gesammelt und danach schnellstens alle eigenen wieder los
gebracht werden. In der ersten Phase ist es daher am wichtigsten,
selten selbst „tief“ zu sein, um wenig Chips nehmen zu müssen. Aber
selbst ein Spieler, der im Vergleich zu den Mitspielern mehr Steine
nehmen musste, hat noch Chancen auf den Spielsieg. Wer nämlich etwas
Glück beim Ziehen der Punktechips hat und somit nur niedrige Zahlen
oder Linien in der zweiten Spielphase loswerden muss, tut sich damit
meistens wesentlich leichter als jemand, der Quadrate oder hohe Zahlen
benötigt, um seine Steine abwerfen zu können. Bei Klau Genau
geht es dagegen vor allem in einer schon etwas weiter fortgeschrittenen
Partie darum, immer hohe Werte oder auch Quadrate zu werfen, da
entsprechende Punktechips dann auch bei den Mitspielern geklaut werden
dürfen und diese am Ende mit Abstand die meisten Punkte einbringen.
Für
alle, die gerne etwas mehr rechnen wollen, gibt es außerdem noch eine
Variante, in der die rote Kugel als so genannter Operator fungiert. Die
Zahlenwerte, die für beide Kugeln auf dem Rand der Holzbox abgelesen
werden, müssen nun mit dem Operator am Rand (je nach Reihe ein +, -
oder * Symbol) verknüpft werden. Ausschlaggebend für die jeweils
anzuwendende Rechenoperation (Addition, Subtraktion oder
Multiplikation) ist dann immer die Lage der roten Operatorkugel. Dieses
Wertungssystem macht das ganze natürlich noch mal eine Spur
interessanter und auch kniffliger, da in diesem Fall nun auch die Reihe
und Spalte, in der die Kugeln zum Liegen kommen eine große Rolle
spielen. Bei Chikugo wird es nach dieser Regelung somit schwerer, die eigenen Chips loszuwerden und bei Klau Genau
bringen einem niedrige Zahlenwerte und häufige Subtraktionen weniger
punkteträchtige Spielsteine ein. Sehr sinnvoll ist diese Variante
mitunter auch für Kinder, da diese nicht nur das kleine Einmaleins,
sondern auch Addition und Subtraktion üben können. |
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Fazit
| | Chikugo und Klau Genau
sind zwei nette, kurzweilige Kugelspielchen, die flott über die Bühne
gehen, einen gewissen Reiz an sich haben und unabhängig von der
Teilnehmerzahl Spaß machen. Spieler nahezu aller Altergruppen, die über
ein geschicktes und glückliches „Kugelhändchen“ verfügen oder sich
eines antrainieren wollen, können mit der Kugelbox einen guten Griff machen. Aufgrund seiner Kompaktheit eignet sich diese kleine Holzbox natürlich auch jederzeit als Reisespiel. 12.03.2010
, Markus Donaubauer
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Bewertungen und Kommentare | 5.5 |
markus 28.02.2010 | Nettes kleines Kugelspielchen | 5.5 |
arkadia 28.02.2010 | |
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